Inhalt:
- AFB (Automatische Fahr- und Bremssteuerung):
damit kann die Soll-Geschwindigkeit eines Zuges eingestellt werden, sowohl das Beschleunigen als auch das Abbremsen auf eine bestimmte Geschwindigkeit
ist möglich; die AFB wird über einen zusätzlichen Hebel (i. d. R. links neben dem Fahrschalter) gesteuert; bei aktiver LZB steuert diese z. B.
das Abbremsen und Beschleunigen bei Änderung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit vollautomatisch
Bildbeispiel: Führerstand derE-Lok BR 146
- Betriebsstellenarten:
- Bahnhof (Bf):
Betriebsstelle mit mindestens einer Weiche, wo Züge halten, beginnen, enden, kreuzen/ausweichen, überholen oder wenden dürfen;
begrenzt ist der Bahnhofsbereich durch die beiden Einfahrsignale oder Trapeztafeln (Ne 1),
sonst die Einfahrweichen (vgl. § 4 Abs. 2 EBO); Bahnhöfe lassen sich nach der Funktion in folgende Unterarten unterteilen:
- Personenbahnhof (Pbf): zum Ein-, Aus- und Umsteigen von Passagieren
- Güterbahnhof (Gbf): zum Versenden, Empfangen und Umschlagen (→ Umschlagbahnhof) von Gütern
- Betriebsbahnhof (Bbf): für rein betriebliche Zwecke, z. B.:
- Überholbahnhof (Übf): zum Überholen eines langsameren Zuges durch einen schnelleren
- Rangierbahnhof (Rbf): zur Abstellung und Bildung neuer Züge aus einzelnen Wagen (Güterverkehr)
- Abstellbahnhof (Abf): zur Abstellung von Personenzügen
- Bahnhofsteil (Bft): größere Bahnhöfe sind oft in Bahnhofsteile unterteilt, z. B. Personenbahnhof und Güterbahnhof
- Blockstelle (Bk): Betriebsstelle, die einen Streckenblock auf der freien Strecke begrenzt (vgl. § 4 Abs. 4 EBO)
- Abzweigstelle (Abzw):
Blockstelle, wo Züge von einer Strecke auf eine andere Strecke übergehen können (vgl. § 4 Abs. 5 EBO)
- Überleitstelle (Üst):
Blockstelle, wo Züge auf ein anderes Gleis derselben Strecke übergehen können (vgl. § 4 Abs. 6 EBO)
- Anschlussstelle (Anst):
Betriebsstelle auf der freien Strecke, wo Züge von einer Blockstrecke aus ein angeschlossenes Gleis als Rangierfahrt befahren können,
ohne dass die Blockstrecke für einen anderen Zug freigegeben wird (vgl. § 4 Abs. 7 EBO)
Bildbeispiel:Anst Münster (Westfalen) Unterwerk
- Ausweichanschlussstelle (Awanst):
Anschlussstelle, bei der die Blockstrecke für einen anderen Zug freigegeben werden kann (vgl. § 4 Abs. 7 EBO)
Bildbeispiel:Awanst Oberdrees
- Haltepunkt (Hp):
Betriebsstelle ohne Weichen, an der Züge planmäßig halten, beginnen, enden oder wenden dürfen
(vgl. § 4 Abs. 8 EBO); ausnahmsweise können an einem Hp jedoch trotzdem Weichen vorhanden sein, wenn er z. B. mit einer Abzw, Üst oder Anst örtlich verbunden ist
Bildbeispiel:Hp Meckenheim Kottenforst
- Bahnhof (Bf):
Betriebsstelle mit mindestens einer Weiche, wo Züge halten, beginnen, enden, kreuzen/ausweichen, überholen oder wenden dürfen;
begrenzt ist der Bahnhofsbereich durch die beiden Einfahrsignale oder Trapeztafeln (Ne 1),
sonst die Einfahrweichen (vgl. § 4 Abs. 2 EBO); Bahnhöfe lassen sich nach der Funktion in folgende Unterarten unterteilen:
- Bremshundertstel (Brh): Kennzahl, die das Bremsvermögen eines Zuges beschreibt; sie gibt das Verhältnis des Bremsgewichts zur Zugmasse in Prozent an
- Buchfahrplan: in ihm werden u. a. alle Halte (mit Uhrzeit) und Streckenhöchstgeschwindigkeiten für eine Zugfahrt angegeben
- CIR-ELKE (Computer Integrated Railroading - Erhöhung der Leistungsfähigkeit im Kernnetz der Eisenbahn):
softwaretechnische Erweiterung von LZB, bei der dicht befahrene Hauptstrecken (das Kernnetz) mehr Züge aufnehmnen können und somit die Streckenkapazitäten erhöht werden;
ein Konzept, dass dies ermöglicht, ist der sogenannte Hochleistungsblock, bei dem die Streckenblöcke sehr kurz sind (bei der S-Bahn München teilweise unter Zuglänge) und auf ortsfeste Signale verzichtet wurde;
außerdem ermöglicht CIR-ELKE, dass eine Geschwindigkeitsenkung z. B. durch eine Weiche erst ab der Weichenspitze statt am deckenden Signal gilt; um hier Widersprüchlichkeiten zu vermeiden, wird das entsprechende Signal dunkelgeschaltet
(sh. Bild); diese Dunkelschaltung erfolgt ebenfalls, wenn der hinter dem Signal liegende Block (der bis zum nächsten Signal reicht)
zwar besetzt ist (und das Signal somit eigentlich Halt zeigen müsste), aber der Zug trotzdem durch CIR-ELKE die Erlaubnis hat, in den Block einzufahren;
beim Nachfolgesystem CIR-ELKE II wurde auf technische Neuerungen Rücksicht genommen, wie z. B. die Wirbelstrombremse des ICE 3, die hierdurch angesteuert werden kann; außerdem unterstützt CIR-ELKE II Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 350 km/h (statt nur bis zu 250 km/h) und passt die Fahrweise des Triebfahrzeugs an Steigungen und Gefälle an - EBuLa (Elektronischer Buchfahrplan und Langsamfahrstellen):
gesondertes Display im Triebfahrzeug, auf dem der Buchfahrplan mitsamt vorhandener Langsamfahrstellen auf der Strecke elektronisch angezeigt wird
- ESTW (Elektronisches Stellwerk): Stellwerk, bei dem der FDL die Weichen und Signale elektronisch (per Computer) steuert
- ETCS (European Train Control System = Europäisches Zugsicherungssystem):
Zugsicherungssystem, welches langfristig alle anderen Zugsicherungssysteme in Europa ablösen soll;
wichtige Bestandteile bilden die Eurobalise (bei Level 1: Wirkungsweise wie PZB; bei Level 2+3: Übertragung fester Streckendaten)
und die Euroloop (Wirkungsweise: wie LZB); außerdem wird ab Level 2 ein Großteil der Daten per GSM-R übertragen
Bildbeispiel:Eurobalise
- EZMG (russische Abkürzung; Übersetzung: Elektrische Zentralisierung kleiner Bahnhöfe Deutschlands): eine Stellwerksform, die seit 1976 von der DR aus der ehemaligen SU importiert wurde; heute gibt es nur noch eine Handvoll Bahnhöfe, in denen EZMG-Stellwerke stehen; in vielen sind sogar noch alte sowjetische Signale vorhanden (hier fallen Signalbegriffe weg, die Fahrt mit 60 oder 100 km/h gebieten oder ankündigen); näheres hierzu: siehe unter der Seite Hl-Signale
- Fahrdienstleiter (FDL): stellt auf dem Stellwerk Fahrstraßen für die Züge ein
- Fahrschalter:
damit kann der TF die Antriebskraft eines Triebfahrzeugs steuern (analog zu einem Kfz-Gaspedal)
Bildbeispiel: Führerstand derE-Lok BR 146
- Führerbremsventil (FbV):
damit kannn der TF die Druckluftbremse eines Zuges steuern;
es gibt verschiedene Stellungen:
- Füllstellung
sorgt für ein schnelleres Füllen der HLL und damit für ein schnelleres Lösen der Bremsen - Fahrtstellung
(Herstellung und) Aufrechterhaltung eines Druckes von ca. 5 bar in der HLL, um die Bremsen während der Fahrt gelöst zu halten - Mittelstellung
Absperren der Verbindung zwischen HLL und Kompressor, Druckverluste in der HLL werden nicht ausgeglichen - Bremsstellungen
verschiedene Stellungen des FbV, in denen der Druck in der HLL auf bestimmte Werte gesetzt werden kann, bei einem Druck von 3,5 bar spricht man von einer Vollbremsung; dies ist die stärkste der Bremsstellungen - Schnellbremsstellung
wird erreicht, wenn man den Hebel des FbV in der Vollbremsstellung noch weiter zurück zieht, dadurch wird die HLL auf Umgebungsdruck entlüftet, es wird eine Schnellbremsung eingeleitet; in diesem Fall blinkt zusätzlich der 1000 Hz-Leuchtmelder
Bildbeispiel: Führerstand derE-Lok BR 146
- Füllstellung
- Flankenfahrt: Unfallsituation, im Verlaufe derer zwei Züge gleichzeitig eine Weiche spitz befahren oder ein Zug auf dem abzweigenden Gleis zu nah an der Weiche abgestellt wurde und ein anderer diesen seitlich rammt; um zweiteres zu vermeiden, wird das Signal Ra 12 im Gleisbett eingelassen, sodass der abgestellte Zug dieses nicht überschreiten darf; zusätzlich kann eine Gleissperre im abzweigenden Gleis vorhanden sein
- GPA/GÜ (Geschwindigkeitsprüfabschnitt/
Geschwindigkeitsüberwachung): - GPA: Einsatz bei Geschwindigkeitsenkungen auf 100-140 km/h; dabei sind zwischen den Signalen Lf 6 und Lf 7 oder zwischen Zs 3v und Zs 3 drei Gleismagnete positioniert: ein Einschaltmagnet, ein aktiver 2000 Hz-Magnet und (3 m dahinter) ein Ausschaltmagnet; überfährt der Fahrzeugmagnet nun den Einschaltmagneten, wird ein Countdown gestartet, nach dessen Ablauf der 2000 Hz-Magnet unwirksam geschaltet wird; nach dem Passieren des Ausschaltmagnets wird der 2000 Hz-Magnet wieder wirksam geschaltet; Das Zeitintervall des Countdowns ist so gewählt, dass der Zug, wenn er schneller als die Prüfgeschwindigkeit fährt, den 2000 Hz-Magneten erreicht, bevor dieser unwirksam geschaltet wird; dann erfolgt eine Zwangsbremsung
- GÜ: Einsatz bei Geschwindigkeitsenkungen auf 80-90 km/h; dabei befindet sich der 1000 Hz-Magnet des Signals Lf 1, Lf 4, Lf 6 oder Zs 3v (an Vr 1 gekoppelt) zwischen Ein- und Ausschaltmagnet; das Prinzip der Geschwindigkeitsmessung gleicht dem des GPA; in diesem Fall ist der Countdown so eingestellt, dass der Zug die 1000 Hz-Beeinflussung nur dann erhält, wenn er min. 15 km/h schneller fährt als die auf dem Signal angekündigte Geschwindigkeit
- Gleissperre (Gsp):
wird z. B. vor Weichen installiert, die von einem Abstell-/ bzw. Nebengleis in ein befahrenes Hauptgleis führen, um zu verhindern, dass ein abgestellter Zug in ein Hauptgleis rollt
und es somit zu einer Flankenfahrt kommt;
ist die Gleissperre angelegt, so liegt auf dem rechten Schienenkopf ein Metallblock mit Keil auf, der das rechte Rad von der Schiene hebt, nach rechts lenkt und das Fahrzeug somit kontrolliert entgleisen lässt
Bildbeispiele: Gleissperrensignale - GNT (Geschwindigkeitsüberwachung Neigetechnik):
überprüft bei aktiver Neigetechnik (blauer GNT-Leuchtmelder leuchtet) die zulässige Höchstgeschwindigkeit,
die oft höher liegt als die "normale" Streckenhöchstgeschwindigkeit und im Buchfahrplan auch gesondert angegeben ist; ein Signal
Lf 6 muss zwar normal quittiert werden, allerdings wird die evtl. erfolgende 1000 Hz-Beeinflussung von der GNT ignoriert; wird die
zulässige Höchstgeschwindigkeit dennoch überschritten, wird durch die GNT eine Zwangsbremsung bis zum Unterschreiten dieser eingeleitet;
in bestimmten Abständen sind zwischen den Gleisen sogenannte Balisen eingelassen, auf älteren Strecken alternativ Gleiskoppelspulen
(Aussehen und Positionierung ähnlich Indusi-Gleismagneten), die zur Aktualisierung der Position für die Neigetechnikelektronik,
in der das Streckenprofil (Position aller Kurven und Balisen bzw. Gleiskoppelspulen) gespeichert ist, dient.
- GSM-R (Global System for
Mobile Communications - Railway):
u. a. von der DBAG verwendeter Zugfunkstandard zur Kommunikation zwischen TF und FDL oder zwischen zwei TF
- Hauptluftleitung (HLL):
durchgehende Verbindungsleitung der Bremseinrichtung eines Zuges, mit ihrer Hilfe können im ganzen Zug mehr oder weniger gleichzeitig alle Bremsen
durch Druckabfall angelegt werden; der Druck in ihr wird über das FbV geregelt; das Füllen erfolgt durch einen Kompressor
- Hauptschalter:
Schalter zwischen Stromabnehmer und Transformator eines elektrischen Triebfahrzeugs, muss z. B. vor dem Heben und Senken des Stromabnehmers ausgeschaltet werden, um einen elektrischen Lichtbogen (Überschlag) zu vermeiden
- Hauptsignal (Hp):
das wichtigste Bahnsignal überhaupt, durch das die Fahrerlaubnis seitens des FDL erteilt wird; es gibt einige Arten von Hauptsignalen:
- Einfahrsignal (Esig): gewährt die Einfahrt in den Bahnhofsbereich aus dem vorhergehenden Streckenbereich und befindet sich bei Personenbahnhöfen vor dem Bahnsteig; in jedem Bahnhof ist davon je eins für jede Richtung vorhanden; gekennzeichnet ist dieses mit den Buchstaben A oder F (je nach Richtung)
- Ausfahrsignal (Asig): gewährt die Ausfahrt aus den Bahnhofsbereich in den nachfolgenden Streckenbereich, und befindet sich bei Personenbahnhöfen hinter dem Bahnsteig; in jedem Bahnhof ist davon je eins für jede Richtung vorhanden; gekennzeichnet ist dieses mit den Buchstaben P oder N (je nach Richtung)
- Zwischensignal (Zsig): steht innerhalb des Bahnhofsbereichs, wenn dieser sehr ausgedehnt ist; durch dieses wird der Bahnhof in zwei Bahnhofsteile geteilt; gekennzeichnet ist es mit den Buchstaben R oder S (je nach Richtung)
- Blocksignal (Bksig): steht auf freier Strecke (zwischen zwei Bahnhöfen) und gewährt die Einfahrt in den nachfolgenden Streckenblock, sofern dieser nicht besetzt ist; gekennzeichnet ist dieses mit einer Zahl
Oft befindet am Mast unterhalb des Hauptsignals das Vorsignal des nachfolgenden Hauptsignals; handelt es sich bei dem nachfolgenden Signal um ein Esig, Asig oder Zsig, so ist am Signal vorher unterhalb der Zahl oder des Großbuchstabens der Signalbezeichnung der jeweilige Kleinbuchstabe der Signalbezeichnung des nachfolgenden Signals vermerkt.
Beispiele:→ Bksig mit Einfahrvorsignal (Evsig)
→ Esig mit Ausfahrvorsignal (Avsig)
Die Aufstellung der Signale mit ihren Bezeichnungsbuchstaben in einem Bahnhof kann man sich mithilfe folgenden Spruches merken:
Alles Persönliche Richtet Sich Nach Feierabend
Dabei sind A das Esig, R das Zsig und N das Asig der einen Richtung (mit der Kilometrierung)
und F das Esig, S das Zsig und P das Asig der anderen Richtung (gegen die Kilometrierung) - HOA/FBOA (Heißläuferortungsanlage/
Festbremsortunganlage): - HOA:
Dient dazu, eine unzulässige Wärmeentwicklung (durch einen Defekt) im Bereich der Achslager (sog. Heißläufer) mithilfe eines Infrarot-Temperatursensors festzustellen,
da dies sonst zur Entgleisung des betroffenen Wagens führen kann. Im Fall eines Heißläufers wird sofort der zuständige FDL informiert.
Eine HOA befindet sich außen an den Gleisen. - FBOA:
Dient dazu, analog zu einer HOA, Wärmeentwicklung im Bereich der Bremsen festzustellen (z. B. durch eine nicht gelöste Bremse).
Eine FBOA befindet sich zwischen den Gleisen. - Diese beiden Anlagen werden überwiegend zusammen verbaut (sh. Bildbeispiel).
Bildbeispiel:HOA und FBOA
- HOA:
Dient dazu, eine unzulässige Wärmeentwicklung (durch einen Defekt) im Bereich der Achslager (sog. Heißläufer) mithilfe eines Infrarot-Temperatursensors festzustellen,
da dies sonst zur Entgleisung des betroffenen Wagens führen kann. Im Fall eines Heißläufers wird sofort der zuständige FDL informiert.
- Kombihebel:
ist bei modernen Triebwagen eingebaut und ersetzt Fahrschalter und FbV; wird dieser nach vorne gedrückt, beschleunigt der Zug, wird er nach hinten gezogen, bremst der Zug ab
Bildbeispiel: Führerstand desET BR 442
- Leuchtmelder:
kleine Leuchtanzeigen auf dem Führerstand (meist unterhalb von Tacho und Traktionsanzeige), die über verschiedene Dinge Auskunft geben,
z. B. Sifa, PZB, LZB
Bildbeispiel: Führerstand derE-Lok BR 146
- LZB (Linienförmige Zugbeeinflussung): permanente Überwachung der Höchstgeschwindigkeit und des Verringerns der Geschwindigkeit vor einem Halt zeigenden Signal (Hp 0) oder vor einer Geschwindigkeitsherabsetzung;
als Übertragung zwischen Fahrzeug und Streckenzentrale dienen eine Fahrzeugantenne und der Linienleiter, eine Art Antenne, von dem einer mittig innnerhalb der Gleise verläuft (nur dieser wird zur Übertragung benutzt), der andere an einem der Schienenfüße; alle 100 m werden die beiden Kabel getauscht (am sogen. Kreuzungspunkt); die Signale der beiden Linienleiter sind um 180° phasenverschoben; die Kreuzung der beiden wird auf diese Weise vom Fahrzeug registriert und zur Ortung des Zuges genutzt.
Eine LZB-Strecke ist meist in mehrere bis zu 12 km lange Leiterschleifen (Bereiche genannt) unterteilt; nur an deren Grenzen ist ein Einwählen in die LZB möglich; diese Stellen werden durch ein LZB-Bereichskennzeichen markiert.Über die LZB werden folgende Daten dem Zug übermittelt:feste Streckendaten:- zulässige Streckenhöchstgeschwindigkeiten
- von Signalen, Weichen, BÜs und Tunneln
- Schutzstrecken (an denen der Zug durch die LZB selbstständig die Zustände vom Hauptschalter und evtl. auch vom Stromabnehmer ändert
- LZB-Bereichsgrenzen, Ende der LZB-Strecke
variable Streckendaten:
- Signalgeschwindigkeiten
- LZB-Ersatzauftrag (entspricht Signal Zs 1)
- LZB-Vorsichtsauftrag (entspricht Signal Zs 7)
- NBÜ-Auftrag
LZB-Leuchtmelder:
Zug ist für LZB nicht betriebsbereit Zug ist für LZB betriebsbereit LZB-Übertragung inaktiv LZB-Übertragung aktiv LZB-Übertragung ausgefallen Beginn Senkung der LZB-Sollgeschwindigkeit in 1000 m Überschreitung der LZB-Sollgeschwindigkeit Zwangsbremsung LZB-Auftrag: NBÜ betätigen LZB-Halt überfahren Zug im Nachbargleis hat LZB-Nothalt gegeben LZB endet in höchstens 1700 m, mit (PZB-)Frei-Taste quittieren nach Quittierung bis LZB-Ende Hauptschalter ist ausgeschaltet Stromabnehmer ist gesenkt LZB-Ersatzauftrag LZB-Vorsichtsauftrag, mit (PZB-)Frei-Taste quittieren nach Quittierung, Fahren auf Sicht - Mehrabschnittsignal: vereinigt Haupt- und Vorsignal in einem Signalschirm und einem Signalbegriff
- Neigetechnik (auch: Gleisbogenabhängige Wagenkastenneigetechnik): ermöglicht ein schnelleres Durchfahren von Kurven durch Neigen der einzelnen Wagenkästen (bis zu 8,6°) des Triebfahrzeugs zur Kurveninnenseite hin; ist bei der DBAG nur in folgenden Triebwagen-Baureihen eingebaut: 411, 415, 605, 610, 611, 612; außerdem sind auch nicht viele Strecken mit Neigetechnik ausgebaut
- NBÜ (Notbremsüberbrückung): kann vom TF aktiviert werden um eine Notbremsung aufzuheben, wenn ein Fahrgast diese auslöst; so kann ein Stehenbleiben auf einer Brücke oder in einem Tunnel verhindert werden
- PZB (Punktförmige Zugbeeinflussung):
Überwachung der Höchstgeschwindigkeit und des Verringerns der Geschwindigkeit vor einem Halt zeigenden Signal (Hp 0) oder vor einer Geschwindigkeitsherabsetzung an bestimmten Punkten;
Indusi (Induktive Zugsicherung/-beeinflussung): eine Art der PZB, bei der sich an vorgebenen Stellen Schwingkreise (sogenannte Gleismagnete) rechts außen am Gleis befinden, das Triebfahrzeug verfügt über einen Fahrzeugmagneten, der die Signale des Gleismagneten aufnimmt und weitergibtPZB 90: Indusi-Variante, die von der DBAG benutzt wird; sie ist auf allen Strecken mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit von über 50 km/h Pflicht (vgl. § 15 Abs. 2 S. 2 EBO);
ab einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von über 160 km/h ist eine Führerstandsführung (durch LZB oder ETCS) vorgeschrieben (vgl. § 15 Abs. 3 EBO), da der normale Bremsweg von 1000 m zwischen Vor- und Hauptsignal für PZB zum Bremsen zu kurz wäre;
die beiden Begriffe PZB und Indusi werden im allgemeinen Sprachgebrauch bei der DBAG meist synonym verwendetPZB-Magneten- 2000 Hz-Magnet:
ist unmittelbar an Haupt- und auch an manchen Sperrsignalen angebracht und aktiv, sobald dieses Hp 0 zeigt; dann wird beim Überfahren sofort eine Zwangsbremsung eingeleitet
- 1000 Hz-Magnet:
ist an Signalen mit Vorsignalfunktion (reines Vorsignal oder Mehrabschnittsignal) angebracht und aktiv, wenn diese Halt oder eine Signalgeschwindigkeit < 100 km/h ankündigen; an Lf-Signalen, die eine Geschwindigkeit < 100 km/h ankündigen, also Lf 1, Lf 4 und Lf 6; an BÜ-Überwachungssignalen, die Bü 0 zeigen; näheres siehe unten
- 500 Hz-Magnet:
ist 150-250 m vor Hauptsignalen oder Langsamfahrstellen angebracht und aktiv bei Signalen, die die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf unter 40 km/h herabsetzen
PZB-Taster- PZB-Wachsam-Taste:zum Quittieren einer 1000 Hz-Beeinflussung
- PZB-Frei-Taste:zum Befreien aus einer 1000/500 Hz-Beeinflussung
- PZB-Befehl-Taste:zur rechtmäßigen Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden Signal
PZB-LeuchtmelderZug ist der unteren Zugart zugeordnet (Brh < 66) Zug ist der mittleren Zugart zugeordnet (Brh 66-110) Zug ist der oberen Zugart zugeordnet (Brh > 110) - Geschwindigkeitsüberprüfung durch PZB 90 bei aktivem 1000 Hz-Magnet
Überfährt ein Triebfahrzeug einen aktiven 1000 Hz-Magnet und wird dieser nach spätestens 4 s mit der Wachsam-Taste quittiert (sonst Zwangsbremsung), so ertönt ein akustisches Signal und der gelbe 1000 Hz-Leuchtmelder leuchtet auf.
Gleichzeitig fängt einer der blauen Leuchtmelder (abhängig von der Zugart) an zu blinken, denn ab jetzt überprüft die PZB eine bestimmte Bremskurve, bei deren Überschreitung eine Zwangsbremsung erfolgt; je nach Zugart muss in 23 s auf unter 85 km/h (obere Zugart), in 29 s auf unter 70 km/h (mittlere Zugart) oder in 38 s auf unter 55 km/h (untere Zugart) abgebremst werden.Wird die Geschwindigkeit währenddessen auf unter 10 km/h gesenkt, so wechselt die Überwachung in den restriktiven Modus, dies wird bemerkbar durch das Wechselblinken des zuvor aktiven blauen Leuchtmelders mit dem daneben liegenden, ab sofort darf die Geschwindigkeit von 45 km/h nicht überschritten werden (sonst Zwangsbremsung).
Enden diese Überwachungen nach 700 m, so erlischt der 1000 Hz-Leuchtmelder und der TF kann sich durch Betätigung der Frei-Taste aus der Beeinflussung befreien (solange er sich nicht einem aktiven 500 Hz-Magnet nähert, was beim Überfahren desselben zu einer Zwangsbremsung führen würde), erst dann hört der blaue Leuchtmelder auf zu blinken und die Geschwindigkeit kann wieder ungehindert erhöht werden.
- Geschwindigkeitsüberprüfung durch PZB 90 bei aktivem 500 Hz-Magnet
Überfährt ein Triebfahrzeug einen aktiven 500 Hz-Magnet, so leuchtet zunächst der rote 500 Hz-Leuchtmelder auf und der jeweilige blaue Leuchmelder leuchtet jetzt auch dauerhaft.
Jetzt prüft die PZB erst einmal die Momentangeschwindigkeit, die folgende Werte nicht überschreiten darf: 65 km/h (obere Zugart), 50 km/h (mittlere Zugart) oder 40 km/h (untere Zugart), bei Überschreitung erfolgt eine Zwangsbremsung;
Auch wird eine Bremskurve überprüft, je nach Zugart muss in 153 m auf unter 45 km/h (obere Zugart), auf unter 35 km/h (mittlere Zugart) oder auf unter 25 km/h (untere Zugart) abgebremst werden.Wird die Geschwindigkeit währenddessen auf unter 10 km/h gesenkt, so wechselt die Überwachung in den restriktiven Modus, dies wird bemerkbar durch das Wechselblinken des zuvor aktiven blauen Leuchtmelders mit dem daneben liegenden.
Ab sofort darf bei mittlerer und unterer Zugart die Geschwindigkeit von 25 km/h nicht überschritten werden (sonst Zwangsbremsung), bei oberer Zugart muss in 153 m von 45 km/h auf 25 km/h abgebremst werden; dies soll das schnelle Anfahren gegen ein Halt zeigendes Signal verhindern, da die 500 Hz-Beeinflussung erst nach 250 m endet und sich der TF dort mit der Frei-Taste befreien kann. - Besonderheiten bei aktivem 2000 Hz-Magnet
Ist der TF durch Zs 1 [Ersatzsignal], Zs 7 [Vorsichtsignal], Zs 8 [Gegengleisfahrt-Ersatzsignal], per mündlichen oder schriftlichen Befehl oder durch Sh 1 (Rangierauftrag) dazu berechtigt, am Halt zeigenden Signal vorbeizufahren, so muss er die Befehl-Taste drücken, um die sonstige Zwangsbremsung durch den aktiven 2000 Hz-Magneten zu umgehen; wird dieser passiert, so leuchtet der weiße "Befehl 40"-Leuchtmelder auf; kurz darauf kann die Befehl-Taste wieder deaktiviert werden.
- 2000 Hz-Magnet:
- Scharfenbergkupplung (Schaku):
moderne Eisenbahnkupplung, bei der lediglich ein Zusammenfahren zweier Fahrzeuge (meist Triebwagen) zum Zusammenkuppeln genügt,
dabei besitzt jede Schaku einen Trichter und einen Kegel nebeneinander, die genau mit denen der Schaku des anzukuppelnden Fahrzeugs ineinander passen;
dadurch sind sie dann starr verbunden; während des Kupplungsvorgangs wird zunächst mechanisch, danach elektrisch und pneumatisch
(eine oberhalb oder zwei seitlich angebrachte Klappe(n), die sich mit denen der gegenüberliegenden Schaku verbinden) gekuppelt; das Entkuppeln kann vom TF
vom Führerstand aus elektronisch erledigt werden
Videoqualität auswählen:Video: Kupplung zweier ET der Baureihen 425 und 426 im Frankfurter HbfVideo: Kupplung zweier ET der Baureihe 460 im Bf Remagen - Schleudern: wenn die Räder eines Triebfahrzeugs durch zu starke Beschleunigung und/oder durch z. B. nasse Gleise durchdrehen
- Schutzstrecke/Streckentrennung:
- Schutzstrecke: (spannungfreies) Übergangsstück in der Oberleitung zur Trennung zweier Stromversorgungsabschnitte mit unterschiedlicher Phasenlage (bei dezentraler Energieversorgung); in der Regel muss bei der Passierung der Hauptschalter ausgeschaltet werden, um einen Lichtbogen zu vermeiden
- Streckentrennung: Übergangsstück in der Oberleitung zur Trennung zweier Stromversorgungsabschnitte mit gleicher Phasenlage (bei zentraler Energieversorgung); dient der Segmentierung des gesamten Versorgungsnetzes, um somit eine einfachere Steuerung und Überwachung gewährleisten zu können
- Sifa (Sicherheitsfahrschaltung):
überprüft die Handlungsfähigkeit des TF, indem dieser min. alle 30 Sekunden einen Taster oder ein Fußpedal betätigen muss;
zur Erinnerung wird zunächst der zugehörige Leuchtmelder aktiviert, wenig später ertönt ein akustisches Dauersignal;
wird der Sifa-Taster dann nach weiteren Sekunden immer noch nicht betätigt, kommt es zu einer Zwangsbremsung
- Signalgeschwindigkeit: bezeichnet die nur in einem bestimmten Bereich (meist ein Weichenbereich) zulässige Höchstgeschwindigkeit; dieser Bereich wird eingegrenzt durch das Signal Zs 3 (an Fahrt zeigendem Signal oder einzeln stehend) oder auch durch ein simples Hp 2 am Anfang und durch den Eintrag "¥" (= Ende des Weichenbereichs) im Buchfahrplan und manchmal auch durch das Signal Zs 10 am Ende
- Spurweite: kleinster Abstand der Innenflächen der Schienenköpfe 0-14 mm unterhalb der Schienenoberkante (vgl. § 5 Abs. 1 EBO); eine Spurweite von 1435 mm wird als Regel- oder Normalspur bezeichnet; alles was schmaler ist, wird als Schmalspur bezeichnet, z. B. die Meterspur bei Straßenbahnen; alles was breiter ist, wird als Breitspur bezeichnet, z. B. die Iberische Breitspur mit 1668 mm
- Streckenhöchstgeschwindigkeit: die im Buchfahrplan und auf dem Signal Lf 7 angegebene zulässige Höchstgeschwindigkeit, eine Senkung wird durch das Signal Lf 6 vorangekündigt
- Triebfahrzeugführer (TF): der Fahrer eines Triebfahrzeugs
- Zugleitbetrieb (ZLB):
wird bei eingleisigen Nebenbahnen mit einer Streckenhöchstgeschwindigkeit von höchstens 80 km/h angewandt; dabei regelt der Zugleiter Zug- und Rangierfahrten auf der Zugleitstrecke;
die auf der Strecke liegenden Bahnhöfe (und evtl. auch Haltepunkte) sind die sogenannten Zuglaufstellen, dabei erteilt der Zugleiter auf eine Fahranfrage dem TF die Fahrerlaubnis immer bis zu einer bestimmten Zuglaufstelle;
dies geschieht i. d. R. fernmündlich (Funk);
der "normale" ZLB kommt ohne Hauptsignale aus, stattdessen werden als Einfahrsignal Trapeztafeln (Ne 1) verwendet, außerdem werden bei Zugkreuzungen die Weichen im Kreuzungsbahnhof von Hand durch die TF gestellt;
eine Sonderform des ZLB ist der signalisierte ZLB, bei der schwach befahrene Strecken mit vereinfachter Stellwerks- und Signaltechnik und Rückfallweichen etc. ausgerüstet sind - Zugsicherungssysteme:
technische Einrichtungen innerhalb des Triebfahrzeugs und im Bereich der Gleise, die zur Sicherung einer Zugfahrt dienen:
Sifa, PZB, LZB, ETCS, GNT